PRODUKTION

Das Lokal Harmonie ist alltäglich ein Ort der Produktion: für künstlerische, soziokulturelle und konzeptionelle Arbeit, für kulturelle Bildung, für interdisziplinäre Begegnungen und für gedanklichen Austausch. Aktuell werden die zwei Etagen des Lokals genutzt von sozial-kulturell und kulturpolitisch Aktiven sowie von Künstler_innen der Bereiche Theater, Performance, Hörspiel, Klangkunst, Fotografie, Film, Social Art und Musik.

 

LOKAL BIS INTERNATIONAL

Das Lokal Harmonie ist Teil des 2010 zum sog. „Kreativ.Quartier“ ernannten Stadtteils Ruhrort und engagiert sich mit impulsgebenden künstlerischen und soziokulturellen Projekten für seine Entwicklung. Zugleich ist es aktiv in regionalen Netzwerken und Projekten an der Schnittstelle der (Kultur-)Regionen Niederrhein und Ruhrgebiet. Zunehmende Bedeutung erhält die seit Beginn des Lokals betriebene internationale Arbeit, insbesondere in Kooperationen mit Künstler_innen aus den Duisburger Partnerstädten Portsmouth, Gaziantep, Vilnius, Calais und Perm.

 

VERANSTALTUNG

Der Charme des Raums und das Niveau der hier präsentierten künstlerischen Arbeiten haben das Lokal Harmonie zu einem weit über Ruhrort und Duisburg hinaus bekannten Ort für Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen werden lassen.

Veröffentlicht werden eigene und kooperativ entstandene Arbeiten, Ergebnisse von hier entwickelten Projekten sowie Gastauftritte von Künstler_innen, die mit dem Lokal bereits verbunden sind oder den Ort über andere Veranstaltungen kennen und schätzen lernten. Aktuell hat sich das Lokal Harmonie bei Künster_innen wie beim Publikum insbesondere als Präsentationsort für zeitgenössischen Jazz und Improvisierte Musik auf höchstem Niveau etabliert. Dafür bekam das Lokal Harmonie 2015 den Landesspielstättenpreis NRW und 2016 und 17 den Bundesspielstättenpreis "Applaus".

Andere Sparten und Formate werden diesem Beispiel folgen.

Das Lokal Harmonie bleibt im Fluss.

 

MIT & MÖGLICH MACHEN

Das Lokal steht Interessierten offen für Mitnutzungen des Arbeitsraums, für Tagesmieten und für öffentliche Veranstaltungen. Spenden sowie Fördermitgliedschaften im gemeinnützigen Lokal Harmonie e.V. ermöglichen die an diesem Ort stattfindende Arbeit.

 

Faltblatt

 


LASS UNS EIN WARENTRANSPORTMITTEL NEHMEN UND HINFAHRN,


WO’S SCHÖN IST

Dies nahm sich 2008 das mobile Forschungskollektiv Theorie und Praxis (Tup) vor und strandete in Ruhrort. In Kooperation mit Duisburger Künstler_innen wollte es die soziale Realität des Hafenstadtteils untersuchen: trimodal, mit theoretischen, sozialen und ästhetischen Praxisformen. Ruhrort, die Insel im größten Binnenhafen Europas, Stammsitz des Global Players Haniel. Im Auge des kapitalistischen Taifuns fand Tup: sehr viel Ruhe, noch mehr Vergangenheit - und ein Ladenlokal.

Bis 2006 beherbergte dieses Lokal die Eisenwarenhandlung Hennes, ein Familienbetrieb mit 150-jähriger Geschichte in Ruhrort, die letzten 90 Jahre in der Harmoniestraße 41. Die bis unter die Decke reichenden Regale der alten Eisenwarenhandlung konservierten die Wände dahinter in ihrem historischen Zustand.

Das Hennes-Lokal wurde zur Basisstation der sechsmonatigen Projektarbeit und ihrer Veröffentlichungen: Gespräche, Seminare, Lesungen, Performances, zwei Theaterinszenierungen, eine Foto-Ausstellung und - schon damals - eine Konzertreihe mit Improvisierter Musik.

Die Arbeit in Ruhrort schuf viele Kontakte. Ein neues Team entstand, welches auf der Finissage des Projekts beschloss: Das an diesem Ort Begonnene muss weiter gehen. Es entstand das Lokal Harmonie.

 

RUHRORT 2

Weiter ging’s mit Nutzungen des Lokals als Reflexionsstätte, Probenraum und temporärem Veranstaltungsort, 2009 noch einmal gebündelt im Projekt „Lokal Harmonie Bosporus“.

Im Rahmen der Kulturhauptstadt RUHR.2010 verwandelte sich ganz Ruhrort für zwei Wochen in ein lebendiges Kunstquartier, fast alle der sehr vielen Leerstände des Stadtteils wurden zu Ausstellungsorten, Clubs und Bühnen. Das Lokal Harmonie beteiligte sich an diesem Event mit dem interdisziplinären Projekt „Ruhrort 2010“. Nach Ende dieses Festivals blieb aus der Reihe der für künstlerische Produktion umgenutzten Leerstände erneut einzig das Lokal Harmonie übrig.

Und auch dies nicht dauerhaft. Im Juli 2010 ereignete sich die Katastrophe der Duisburger Loveparade. Alle bauamtlichen Bestimmungen wurden verschärft, viele Orte geschlossen. Auch das Lokal Harmonie erhielt keine erneuerte Betriebserlaubnis.

 

LOKAL HARMONIE e.V.

Wieder wurde ein Ende zu einem neuen Anfang, wieder auch Dank neuer Akteure. Für den nun endgültig dauerhaften Betrieb des Lokals gründete sich 2011/12 der gemeinnützige Verein Lokal Harmonie e.V., der zunächst als Bauherr auftrat für amtlich vorgeschriebene Umbauten - und danach als Verantwortlicher für die weitere Entwicklung des Ortes zu der regional bis international vernetzten kulturellen Produktions- und Veranstaltungsstätte, als die das Lokal Harmonie heute bekannt ist.