Ein Podiumsgespräch mit Jasmin Mettbach & Moro Reinhardt, moderiert von Serçe Berna Öznarçiçegi von Cirikli e.V.

Link zum Stream:

https://www.facebook.com/events/s/situation-der-sinti-in-duisbur/460776085500684/

Junge Sinte:zze sind in der Duisburger Stadtgesellschaft mit widersprüchlichen Erwartungen und Zuschreibungen konfrontiert. In öffentlichen Diskussionen werden sie als homogene Gruppe wahrgenommen und oftmals ethnisiert. Während solche Debatten problemorientiert und stigmatisierend sind, werden Bedürfnisse und politische Forderungen junger Sinte:zze unsichtbar gemacht. Gleichzeitig gibt es kaum Räume, in denen sie ihre Erfahrungen und Perspektiven schildern können und ernst genommen werden.

Bei der Veranstaltung „Aktualitäten der Ausgrenzung und Kämpfe für Anerkennung“ geht es um die Lebenswelten und Herausforderungen junger Duisburger Sinte:zze. Wie nehmen sie Debatten über soziale Probleme wahr? Welche Stigmatisierungen begegnen ihnen im Alltag? Wie kann Empowerment junger Sinte:zze aussehen und was muss die Gesellschaft, und auch die Stadt Duisburg, tun, um diesen Prozess zu unterstützen?
Denn in der Öffentlichkeit nach wie vor unbeachtet ist, dass Sinte:zze in der Vergangenheit in Deutschland mehreren Pogromen ausgesetzt waren. Während des Zweiten Weltkrieges wurden im Holocaust über Hunderttausende Rom:nja und Sinte:zze ermordet. Das Gedenken an diesen Völkermord wird gesamtgesellschaftlich und vor allem in Duisburg kaum wahrgenommen. Die mangelnde Aufarbeitung hat bis heute negative Effekte auf die Lebensrealitäten junger Duisburger Sinte:zze.
Die Diskussion bietet einen Perspektivwechsel auf Duisburger Zustände und wirft einen kritischen Blick auf aktuelle Debatten sowie Strukturen in der Stadt. Dabei werden Kontinuitäten der Ausgrenzung, struktureller Rassismus und Perspektiven sowie Forderungen junger Sinte:zze sicht- und hörbar.

Ergänzend zur Veranstaltung findet ihr zwei Gespräche:

Gespräch mit ELLI METTBACH & ANNA WAGNER vom Erster Sinti-Verein Ostfriesland e.V.

14Min. | Link: https://youtu.be/c6vjcdnykNU

Elli Mettbach, Holocaust-Überlebende und seit über 40 Jahren Wahlduisburgerin hat Besuch aus Leer, einer Stadt in Ostfriesland. Anna Wagner, Mitglied des Ersten Sinti-Verein Ostfriesland besucht mit dem Dokumentarfilmer Rainer Komers die Verwandte im Pott. Elli erzählt von ihrer Situation auf dem Platz, erinnert sich an ihre Großmutter und den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg.

Realisation & Kamera | RAINER KOMERS

Im Gespräch mit JASMIN & JANETT METTBACH | 15Min. | Link: https://youtu.be/qlMMueBijTE

Jasmin und Janett Mettbach, die Ekelinnen von Elli Mettbach wollen mit ihren Familien zurück auf den Platz ziehen und ihre Eltern und die Großmutter im Alltag unterstützen. Die Stadt Duisburg verwehrt ihnen seit Jahren die Rückkehr. Die beiden Frauen berichten von ihrem Kampf um einen Save-Space für ihre Kinder, ihre Verwandten auf dem Platz und sich selbst.

Realisation & Kamera | RAINER KOMERS

BESONDERER DANK!

Unser besonderer Dank gilt Rainer Komers, der uns das Rohmaterial für die zwei Filme zur Verfügung gestellt hat.

Diese Veranstaltung wird getragen von:
Verein der Sinti in Duisburg i.G., save space e.V., Solidarische Gesellschaft der Vielen e.V., Cirikli e.V., Goosebumps i.G., Lokal Harmonie, Djäzz, Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung - ebenso von Hassan Adzaj von Romano Than e.V., Burak Yilmaz und Melih Keser.

und wird gefördert durch: